Öffentlicher Vortrag : Sterben und Tod im Märchen am 15.05.2019 in der AOK Aschaffenburg

 

Die Gäste „hingen an Ihren Lippen“ als Frau Dr. Jutta Failing, Kunsthistorikerin und Autorin aus Frankfurt, von Bestattungsbräuchen und Märchensymboliken erzählte.

Den Sterbenden in den letzten Stunden zu begleiten, ihn anschließend zu versorgen, in ein Totenhemd zu kleiden und ihn gebührend zu bestatten, gehörte in früherer Zeit zu den ursprünglichsten Aufgaben der Familie. Der Tod war öffentlich: Trauerkleidung und Leichenzüge ein vertrauter Anblick. Die Referentin erzählt von alten Bestattungsbräuchen, Totengedenken – und schaurigem Aberglaube. In den Märchen und Sagen begegnet uns der personifizierte Tod. Auch lassen sich in den Geschichten viele Sinnbilder für Sterben, Tod und Wandlung finden. Diese helfen, die Liebe und den Tod als erneuernde Kraft zu begreifen und das Loslassen als Teil des Lebens zu akzeptieren. Aschenputtels Mutter stirbt zwar, aber sie – ihr Segen – bleibt anwesend im Haselbaum, der dem Mädchen mit Wundergaben zum irdischen Glück verhilft. Daneben erzählen die Märchen von Menschen, die den Tod überlisten und ihn so hinauszögern. Dahinter steht die alte Frage, wie das menschliche Leben aussehen würde, wenn die Zeit stehen bliebe und wir ewig leben könnten. Informativ, intensiv und mit Witz näherte sich der Vortrag dem „Allerletzten“.

Es war ein zauberhafter und sehr kurzweiliger Vortrag von 2 Stunden.

Auch hier war die Hopsizgruppe mit einem Infostand vertreten.